Optimieren Sie Ihr Verdauungsfeuer für bessere Gesundheit!

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Laut Ayurveda ist ein gesundes Verdauungsfeuer die Basis für eine gesunde Ernährungsweise

 

Im Ayurveda, der ältesten Naturheilkunde der Welt, hat das Verdauungsfeuer einen sehr hohen Stellenwert.

Die Qualität unserer Ernährung ist zwar von essenzieller Bedeutung, aber selbst das beste Bio-Essen bringt uns kaum Vorteile, wenn das Verdauungsfeuer für die Aufnahme von Nährstoffen zu schwach ist.

Unsere Nahrung ist nur so gut, wie unsere Verbrennung und Assimilation im Magen-Darm-Trakt ablaufen. Nur ein Mensch, der „gut im Saft“ ist, hat eine Chance auf Gesundheit. Der Begriff „Saft“ ist eine Anspielung auf die Verdauungssäfte. Ein gesunder Mensch produziert täglich um die sechs Liter Verdauungssäfte aus den Drüsen des Magens, des Darms, der Bauchspeicheldrüse und der Leber (Galle). Ist der Magen-Darm-Trakt schwach, krank oder degeneriert, werden viel weniger Verdauungssäfte produziert. Hier setzt der Ayurveda an.

Der Ayurveda lehrt uns, dass das Verdauungsfeuer zuerst gestärkt werden muss, bevor eine Therapie erfolgreich sein kann. Ein starkes Verdauungsfeuer ist nur dann gegeben, wenn eine optimale Menge an Enzymen und Magensäure (Hydrochlorsäure – HCL) von den Drüsen produziert und abgegeben wird.

Vor allem die Magensäure (Hydrochlorsäure) ist von großer Bedeutung; ohne ausreichend Säure können Mineralien, Eiweiß und bestimmte Vitamine wie B12 kaum aufgenommen werden. Fehlen diese wichtigen Nährstoffe, könnten der gesamte Stoffwechsel und das Immunsystem zum Erliegen kommen. Mit einer allgemeinen Übersäuerung des Gewebes sollte die Magensäure nicht verwechselt werden; ein gesunder Magen weist ein saures Milieu auf.

Mindestens jeder zweite Erwachsene über 50 Jahre produziert zu wenig oder keine Magensäure

Die bekannten amerikanischen Ernährungswissenschaftler Adelle Davis und Linda Clark haben über ein weit verbreitetes Problem bei Erwachsenen berichtet: Fast jeder zweite Mann und jede zweite Frau über 50 Jahren bilden nicht genug oder sogar keine Magensäure. Das ist eine Erklärung dafür, warum heutzutage so viele Menschen unter diversen Magen-Darm-Beschwerden leiden. Ein Heilpraktiker aus München beziffert den Mangel an Magensäure bei seinen Patienten auf ca. 90 Prozent.

Sogar Osteoporose, Anämie (Blutarmut), Depressionen, Übergewicht, Akne und Allergien können entstehen, wenn der Magen zu wenig Hydrochlorsäure bildet. Ohne Magensäure können wichtige Nährstoffe nicht aufgenommen werden. Dann fehlen Botenstoffe für die Nerven bei Depression, Vitamin B12 für die Blutbildung, verschiedene Mineralien für die Knochenbildung.

Bei all diesen gesundheitlichen Problemen stellt sich immer die Frage, wo man mit der Behandlung zuerst ansetzen sollte. Aus seinem über 4000 Jahre alten Erfahrungsschatz lehrt uns der Ayurveda hier ganz klipp und klar: Stärken Sie zuerst das Verdauungsfeuer! Lassen Sie durch eine mangelhafte Verbrennung der Nahrung keine Schlacken oder Toxine entstehen! Nur ein starkes Verdauungsfeuer kann eine fortschreitende Verschlackung verhindern, die Krankheitsursache Nummer eins. Nur Menschen, die gut im „Saft“ sind und ein kräftiges Verdauungsfeuer haben, können wieder gesund werden.

Dr. Ramanuja J. Raju, ein bekannter Ayurveda-Arzt und einer meiner Ayurveda-Lehrer aus Delhi, Indien, stellte bei Konsultationen in Europa immer wieder ein mangelhaftes Verdauungsfeuer bei vielen seiner Patienten fest. Nach seiner Ansicht ist dies einer der wichtigsten Faktoren für die Entstehung einer Reihe von chronischen Krankheiten wie Polyarthritis, Krebs, Hautprobleme, Depressionen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Dr. Klaus Jürgen Mielke, ein deutscher Ernährungswissenschaftler und Forscher, stellte fest, dass viele Menschen aus westlichen Industrieländern bis zu drei Kilo unverdautes Eiweiß im Gewebe gespeichert haben. Fehlt die Magensäure, können tierisches und auch Milcheiweiß nicht in die entsprechenden Aminosäuren verwandelt werden. Die nicht verdauten Eiweiße landen dann in Eiweißspeichern, die die Körperkanäle, Blut- und Lymphgefäße ersticken können.

Hydrochlorsäure verwandelt das Magen-Enzym Pepsinogen in Pepsin, welches für die Verdauung von Eiweiß zuständig ist. Das Eiweiß wird in kleinere Einheiten zerlegt, die Aminosäuren, die der Darm leicht aufnehmen kann. Findet diese Umwandlung nicht statt, kann es im Darm zu Gärung mit der Bildung von Alkohol und organischen Säuren kommen.

Ein großer Berg von Eiweißschlacken wird unweigerlich zu einer „Eiweißspeicher-Krankheit“ führen: metabolisches Syndrom, Diabetes, Herz-Kreislauf-Krankheiten, Krebs, neurologische Erkrankungen und sogar die Alzheimer-Demenz sind typische Folgen. Selbstverständlich wird auch Übergewicht begünstigt. Bei der Alzheimer-Demenz werden Eiweißmoleküle mit der Bezeichnung „Amyloid“ gebildet, die sich als Ablagerungen entlang der Nervenbündel absetzen. Die Bildung von Amyloid ist ein sicheres Zeichen dafür, dass das Gehirn dabei ist zu verschlacken. Dieser Prozess läuft über viele Jahre ab, bevor die ersten Symptome von Alzheimer sichtbar werden.

Ein Neurologe hat einmal gesagt, jeder werde früher oder später mit der Alzheimer-Demenz konfrontiert, es sei nur eine Frage der Zeit. Ich denke, eine vorwiegend, aber nicht unbedingt ausschließlich vegane Ernährungsweise mit einem hohen Wildkräuter-Vitalkost-Anteil, die menschliche Ur-Nahrung schlechthin, und ein gutes Verdauungsfeuer werden uns vor der Entstehung von Alzheimer schützen.

Produziert der Magen zu wenig Hydrochlorsäure (HCL), wird die Assimilation von Mineralien und Eiweiß stark eingeschränkt. Vor allem die Aufnahme von organischen Mineralien und Spurenelementen wird darunter leiden. Werden weniger Mineralien aus der Nahrung aufgenommen, können wichtige Stoffwechsel-Enzyme nicht aktiviert werden. Der Stoffwechsel wird dadurch gedrosselt, wir fühlen uns träge und antriebslos.

Eiweiß ist im Magen auf das Vorhandensein von Hydrochlorsäure angewiesen, damit es in die einzelnen Aminosäuren zerlegt werden kann. Sonst kann es der Körper nicht verwerten. Was nützt uns die beste eiweißhaltige Nahrung, wenn sie im Körper als Schlacke deponiert werden muss?

Dr. med. Robert Atkins, bekannt durch die „Atkins-Diät“, ist auch der Meinung, dass die meisten Menschen eher zu wenig als zu viel Magensäure produzieren. Einen Mangel an Magensäure führte er auf verschiedene Faktoren zurück: überessen, die Folgen des Alterns und die Einnahme von Medikamenten. Andere Forscher sehen einen Mangel an wichtigen Nährstoffen wie organische Mineralien und Spurenelemente (siehe Artikel) als eine Ursache für die mangelhafte Bildung von Magensäure (Atkins, Robert: Dr. Atkins Vita-Nutrient Solution, Simon and Schuster, 1998, S. 234/235). Wahrscheinlich spielen diese Faktoren zusammen eine wichtige Rolle bei einer mangelhaften Sekretion von Hydrochlorsäure.

Der Grund dafür, warum die Makrobiotik-Ernährungsweise bei vielen Krebsarten erfolgreich ist, liegt darin, dass die Zufuhr von Eiweiß eingeschränkt wird. Offensichtlich erhält der Krebs dadurch weniger Nahrung. Eigentlich braucht der Körper nicht die großen Mengen an tierischem Eiweiß, die der durchschnittliche westliche Mensch verspeist. Einmal pro Woche 100 Gramm luftgetrockneter Wildlachs, zweimal rohes Bio-Eigelb, zwei oder drei Kapseln mit gefriergetrockneter Bio-Rinderleber oder Austernkapseln würden vollkommen ausreichen. Zu viel tierisches Eiweiß ist ein Killer!

Interessanterweise sagen viele Menschen, die meine Wildkräuter-Vitalkost-Ernährungsweise eine Zeit lang praktiziert haben, dass ihr Bedarf an tierischem Eiweiß und auch glutenhaltigem Klebereiweiß in Brot und Nudeln automatisch sinkt.

Fazit: Wenn wir Eiweiß essen, ist es wichtig, dafür zu sorgen, dass der Magen genug Hydrochlor-Magensäure produziert, damit die Zerlegung in Aminosäuren stattfinden kann. Erlebt man nach dem Eiweißverzehr Blähungen, Völlegefühl, Sodbrennen oder ein Gefühl von Schwere, fehlt sehr wahrscheinlich die Hydrochlorsäure. Um das zu kompensieren, kann man während des Essens eine Salzsäure-Kapsel einnehmen, damit der Verdauungsvorgang reibungslos abläuft. Diese Kapseln werden aus Zuckerrüben hergestellt und enthalten den Wirkstoff Betain-Hydrochlorsäure. Im Magen wird die Säure freigesetzt, die Leber kann den Wirkstoff Betain als Spender von Methylgruppen nutzen.

Entgegen offizieller medizinischer Lehrmeinung ist das Sodbrennen meistens ein Zeichen dafür, dass zu wenig und nicht zu viel Hydrochlorsäure gebildet wird!

Sodbrennen ist ein alltägliches Problem. Der Arzt greift nach seinem Rezeptblock und verschreibt normalerweise einen Säureblocker, um die Symptome zu lindern. Mit den modernen Säureblockern gelingt das in der Regel auch. Die Schulmedizin wertet das Sodbrennen als ein Zeichen, dass zu viel und nicht zu wenig Magensäure gebildet wird. Aber diese Annahme ist in den meisten Fällen falsch! Als Arzt habe ich mich immer über sie gewundert.

Wenn der Magen unter einem Mangel an Hydrochlorsäure leidet, kann es zur Gärung des unverdauten Speisebreis kommen. Durch kräftige Muskelbewegungen versucht der Magen, den Speisebrei mit der unzureichenden Menge an Magensäure, die eventuell vorhanden ist, in Berührung zu bringen.

Weil die Magensäure fehlt, müssen die Speisen länger im Magen verweilen. Es kommt zu einer Fermentation, die zur Bildung von organischen Säuren führt. Die starke Kontraktion der Wandmuskulatur des Magens schiebt diese organischen Säuren, die durch die Gärung entstanden sind, hinauf in die Speiseröhre. Der Patient nimmt das als Sodbrennen wahr. Die Diagnose „Reflux-Ösophagitis“ wird vom Arzt gestellt und mit einem Säureblocker symptomatisch behandelt.

Dadurch bilden sich die Symptome in der Regel zurück, aber ist das Problem behoben? Keineswegs, weil der Magen jetzt über noch weniger Säure verfügt. Dadurch wird die Aufnahme von Mineralien, Aminosäuren und Vitamin B12, die alle auf das Vorhandensein von ausreichend Magensäure angewiesen sind, leiden.

Die Erfahrung von vielen naturheilkundlich orientierten Ärzten in den USA konnte zeigen, dass die Einnahme von ein oder zwei Hydrochlorsäure-Kapseln dieses Problem oft löst. Mehr Hydrochlorsäure im Magen bedeutet weniger Gärung und führt automatisch zu weniger Magenkontraktionen. Kein Sodbrennen mehr! Auf viele Menschen wirkt das wie eine Erlösung nach vielen Jahren unangenehmer Beschwerden. Meiner Erfahrung nach kann der Mehrzahl der Menschen, die an Sodbrennen leiden, somit geholfen werden.

Vegetarier und Veganer leiden oft unter einem schwachen Verdauungsfeuer

In seinem Buch „Methusalem-Ernährung“ berichtet der deutsche Heilpraktiker Henning Müller-Burzler, wie er selbst unter einem schwachen Verdauungsfeuer litt. Nach der Umstellung auf eine vegetarische Ernährungsweise stellte er fest, dass sein Magen so gut wie keine Säure mehr produzierte. Wie kam er zu diesem Schluss? Einige Male, beim Aufstoßen nach dem Essen, bemerkte er, dass er nicht mehr wie gewöhnlich einen sauren Beigeschmack dabei wahrnehmen konnte. Das Essen lag im Magen wie ein Kloß, obwohl vegane Kost normalerweise leicht verdaulich ist. Selbst das Gemüse lag schwer im Magen.

Vegetarisches Eiweiß benötigt auch die Bildung von Magensäure, damit es in die einzelnen Aminosäuren zerlegt werden kann. Blutleer aussehende Vegetarier bilden oft zu wenig Magensäure und rutschen deswegen in ein Eiweiß- und Nährstoffmangel-Syndrom. Damit bekommen sie auch Schwierigkeiten mit der B12-Assimilation. Die Entstehung einer Anämie wird begünstigt, wenn Vitamin B12 und Eiweiß für die Blutbildung fehlen. Durch die Blutarmut sehen sie oft blass und saftlos aus und spüren eine zunehmende Energielosigkeit (siehe Beitrag über die Bedeutung von Vitamin B12).

Ein Eiweiß- und Vitamin-B12-Mangel aufgrund eines schwachen Verdauungsfeuers ist heutzutage keine Seltenheit. Dies kann zu verschiedenen Störungen führen wie Asthma, Diabetes, Nahrungsmittelallergien, Osteoporose, Anämie, Blutzuckerschwankungen, Candida-Pilz-Besiedlung, Arthritis und auch verschiedene Hautkrankheiten. Weil Vitamin B12 ohne das Vorhandensein von Magensäure nicht richtig aufgenommen und verwertet werden kann, wird die Verschlackung der Gefäße begünstigt, was eine Minderung der Mikrozirkulation verursacht. Das kann im Alter zu Alzheimer-Demenz führen. Eine klinische Studie aus Schweden stellte fest, dass ca. 50 Prozent aller diagnostizierten Alzheimer-Patienten nur unter den Symptomen eines Vitamin-B12-Mangels litten. Durch die Verabreichung von Vitamin-B12-Spritzen konnten sie geheilt werden. Waren ihre Demenz-Symptome eine Spätfolge eines Mangels an Magensäure?

Weil so viele Menschen unter einem Mangel an Magensäure leiden, wurde von Dr. Switzer Vitamin B12 Tropfen entwickelt, die zwei Vitamin B12 Arten, methylierte Folsäure und die Mikromineralien Ur-Essenz enthalten, Methylcobalamin und Adenosylcobalamin im optimalen Verhältnis 1:4. Diese Verbindung kann direkt über die Mundschleimhaut aufgenommen werden, wenn man die wohlschmeckenden Tropfen auf der Zunge zergehen lässt. Damit kann der Magen-Darm-Trakt umgangen und die Vitamin-B12-Versorgung gesichert werden, weil man nicht mehr auf einen funktionierenden Magen-Darm-Trakt angewiesen ist. Selbst wenn Krankheiten im Magen-Darm-Bereich vorliegen und der Magen kaum Magensäure produziert, wird genug Vitamin B12 aufgenommen, um einen optimalen Blutspiegel zu erreichen.

Eine adäquate Dosierung wäre, fünf Tropfen täglich auf der Zunge zergehen zu lassen. Ist ein guter Blutspiegel erreicht, würde zwei mal pro Woche ausreichen. Dies passiert in der Regel innerhalb kürzester Zeit, meistens nach ca. sechs Wochen.

Viele Menschen klagen über Blähungen, Verstopfung, Völlegefühl, Aufstoßen, Druck im Oberbauch sowie einen aufgetriebenen Bauch nach dem Essen. Falls Sie unter ähnlichen Symptomen leiden, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Ihr Magen zu wenig Magensäure produziert.

Sie können einen Test durchführen: Nehmen Sie eine Salzsäure-Kapsel, eine Verdauungshilfe, die Betain-Hydrochlorsäure enthält, zu einer Mahlzeit ein und beobachten Sie, ob danach die üblichen Symptome von Völlegefühl, Sodbrennen, Blähungen usw. auftreten. Sie ist in der Rosen Apotheke, München, erhältlich oder direkt bei der Firma Rocky Mountain Minerals zu bestellen.

Falls Sie danach eine Linderung Ihrer Symptome (Blähungen, Völlegefühl, Sodbrennen) verspüren, ist es ziemlich wahrscheinlich, dass Sie unter einem Mangel an Magensäure leiden. Viele Menschen brauchen am Anfang zwei, manchmal sogar drei Kapseln, bis es zu einer Besserung kommt. Wenn man gleichzeitig täglich ein Wildkräuter-Vitalkost-Gericht verzehrt (siehe Rezeptbuch „Dr. Switzers Heilkräftige Wildkräuter-Vitalkost-Rezepte“), wird der Körper zunehmend mehr Magensäure selbst produzieren.

Durch die regelmäßige Einnahme der Salzsäure-Kapseln, eine bis zwei pro Mahlzeit, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sich die Symptome langsam zurückbilden, begleitet von einem Gefühl von mehr Leichtigkeit im gesamten Magen-Darm-Trakt. Nährstoffe wie Eiweiß, Vitamine und Mineralien werden auch besser verwertet.

Falls Ihr Magen bereits eine ausreichende Menge an Magensäure bildet, wird die Einnahme einer Betain-Hydrochlorsäure-Kapsel keine Besserung bringen. Es kann sogar sein, dass sie ein Gefühl von Unbehagen oder Unruhe auslöst, wenn bereits genug Magensäure vorhanden ist. Das wäre ein Zeichen dafür, dass Sie wahrscheinlich keine Hydrochlorsäure-Kapseln brauchen, weil Ihr Magen bereits ausreichend Hydrochlorsäure bildet.

 

Vorsicht vor Säure-Blockern!

Ärzte denken meistens gleich an einen Säureblocker, wenn Patienten über Magenbeschwerden klagen. Sie führen die Probleme eher auf einen Überschuss als auf einen Mangel an Magensäure zurück. Dies wird im Medizinstudium gelehrt. Es ist eines jener Dogmen, die praktisch nie in Frage gestellt wurden. Wie groß war meine Überraschung, als ich meistens das Gegenteil erfahren habe! Selbst Patienten mit schwersten Reflux-Symptomen, die sogar auf eine Operation gewartet haben, konnten Linderung finden und den Operationstermin absagen.

Wie so oft im Leben, wenn Experten etwas behaupten, ist das Gegenteil richtig. Von der Politik haben wir uns daran gewöhnt, aber trifft das auch auf die Medizin zu? Der Magen produziert meistens nicht zu viel, sondern zu wenig Säure beim Sodbrennen. Die Säureblocker machen die Beschwerden längerfristig nur noch schlimmer, weil sie die Verdauung von Eiweiß, Vitamin B12 und Mineralien erschweren. Auch „Basenpulver“, das viele Patienten gegen eine allgemeine „Übersäuerung“ einsetzen, wird die wertvolle Magensäure neutralisieren und langfristig zu mehr Problemen führen.

Viele Patienten mit Sodbrennen waren verblüfft, wie schnell ihre Symptome verschwanden, nachdem sie Betain-Hydrochlorsäure-Kapseln eingenommen hatten. Die Einnahme ist auf jeden Fall einen Versuch wert. Die Kapseln sind keine Medikamente, sie sind nur eine Verdauungshilfe, die lediglich ein gesundes Milieu im Magen unterstützt. Dieses Milieu liegt im sauren Bereich mit einem Ph-Wert um die zwei. Ein saures Milieu ist die Voraussetzung für einen reibungslosen Verdauungsvorgang. Sonst können diverse unangenehme Symptome auftreten.

Betain-Hydrochlorsäure-Kapseln werden in den USA seit vielen Jahren erfolgreich in der Naturheilkunde eingesetzt. Es hat sich herumgesprochen, dass die Kapseln bei der Behandlung diverser Probleme im Magen-Darm-Trakt wie Blähungen, Völlegefühl, Sodbrennen und Flatulenz eine gute Hilfe sind. Die Erfahrungen waren sehr positiv und es gibt keine Nebenwirkungen. Falls der Magen Unterstützung braucht, ist die Verträglichkeit exzellent. Am besten fragen Sie Ihren Hausarzt oder Heilpraktiker, ob diese Kapseln bei Ihnen infrage kommen. Generell ist es sinnvoll, erst mit Ihrem Hausarzt/Heilpraktiker zu sprechen, bevor Sie irgendwelche Nahrungsmittelergänzungen einnehmen.

Machen Sie den Magensäure-Test!

Beantworten Sie die folgenden Fragen, um herauszufinden, ob Sie eventuell unter einem Mangel an Hydrochlorsäure im Magen leiden:

  • Leiden Sie regelmäßig unter Blähungen?
  • Gehen Winde mit einem unangenehmen Geruch ab?
  • Leiden Sie unter Völlegefühl nach dem Essen?
  • Haben Sie das Gefühl, dass sich im Magen nichts bewegt?
  • Leiden Sie unter Sodbrennen?
  • Leiden Sie häufig unter Übelkeit?
  • Leiden Sie tagsüber unter Müdigkeit und Zerschlagenheit?
  • Leiden Sie unter Verstopfung oder Durchfall?
  • Wurden Candida-Darmpilze bei Ihnen diagnostiziert?
  • Leiden Sie unter trockenen Mundschleimhäuten?
  • Leiden Sie unter saurem Aufstoßen?
  • Leiden Sie unter vermehrtem Haarverlust?
  • Haben Sie graue Haare?
  • Wurde Eisenmangel von Ihrem Hausarzt diagnostiziert?
  • Sind Ihre Fingernägel gerillt oder brüchig?
  • Kann man weiße Flecken auf den Fingernägeln erkennen?
  • Krampft sich Ihr Magen in Stress-Situationen oft zusammen?
  • Leiden Sie unter unreiner Gesichtshaut?

Wenn Sie drei oder mehr Fragen mit „Ja“ beantwortet haben, ist es sehr wahrscheinlich, dass Ihr Magen zu wenig Magensäure produziert. Dann könnten eventuell Hydrochlorsäure-Kapseln helfen, den Verdauungsprozess wieder flott zu machen.

Der nächste Schritt wäre, eine Kapsel mit Betain-Hydrochlorsäure (z. B. von Rocky Mountain Minerals) während der Hauptmahlzeit mit genügend Wasser einzunehmen. Achten Sie nun darauf, wie sich Ihr Magen-Darm-Trakt danach fühlt. Spüren Sie mehr Leichtigkeit und weniger Schwere im Magen-Darm-Trakt? Läuft der Verdauungsprozess durch die Einnahme einer Kapsel schneller und reibungsloser ab? Spüren Sie mehr Leichtigkeit, weniger Blähungen, weniger Sodbrennen, weniger Völlegefühl nach der Einnahme der Kapsel? Wenn ja, dann wäre es durchaus sinnvoll, eine Kapsel pro Mahlzeit einzunehmen. Manche Menschen brauchen sogar zwei oder drei Kapseln pro Mahlzeit. Das trifft vor allem dann zu, wenn überhaupt keine Magensäure vom Magen mehr produziert wird. Hier muss man herausfinden, wie viele Kapseln verträglich sind. Spürt man keine Besserung nach der Einnahme einer Kapsel, kann evtl. eine zweite Kapsel eine Besserung bringen. Stellt sich dann eine Besserung ein, ist es wahrscheinlich, dass Ihr Magen die Säuremenge von zwei Kapseln gut verträgt. Entsteht ein Gefühl von Unbehagen, sind zwei Kapseln zu viel. Dann reicht wahrscheinlich eine Kapsel. Diese Dosierung kann man dann beibehalten.

Viele Menschen machen gute Erfahrungen, wenn sie nur eine Kapsel zu ihrer Hauptmahlzeit einnehmen. Wenn man gleichzeitig organische Mikromineralien und die Wildkräuter-Cocktails einnimmt, wird langsam, aber stetig die eigene Produktion von Magensäure angeregt. Es kann allerdings einige Monate dauern, bis der Magen vollkommen in der Lage ist, selbst genügend Magensäure herzustellen, um auf die Kapseln nicht mehr angewiesen zu sein.

Früher brauchte ich die Kapseln; inzwischen, dank Wildkräuter-Cocktails und der Einnahme von zwei, drei Esslöffeln Mikromineralien, kann ich auf die Kapseln meistens verzichten. Jetzt nehme ich eine Kapsel nur zu einer Mahlzeit, bei der ich ein Stück Fisch verzehre. Wenn ich eingeladen bin, nehme ich die Kapseln auch mit. Vor allem beim Verzehr von Eiweiß möchte ich mich vergewissern, dass die Verdauung reibungslos abläuft. Sonst könnten Eiweißschlacken und irgendwann Eiweißspeicher-Krankheiten entstehen!

Bei einer Einladung, bei der viel deftige Nahrung auf einen wartet, kann diese Verdauungsunterstützung eine große Hilfe sein.

Wie reagiert der Magen-Darm-Trakt auf die längere Einnahme der Hydrochlorsäure-Kapseln?

Viele Menschen berichten durch die regelmäßige Einnahme dieser Verdauungshilfe von weniger Problemen mit Blähungen, Verstopfung, Völlegefühl, „Stein im Bauch“-Gefühl, Sodbrennen und Aufstoßen. Längerfristig stellen viele fest, dass sie das Essen allgemein besser vertragen. Sogar Probleme wie Müdigkeit, Stimmungsschwankungen und Antriebslosigkeit können zurückgehen. Immer wieder wurde berichtet, dass die Einnahme der Kapseln auch beim Abnehmen hilfreich war. Manche berichten von weniger Problemen mit unreiner Haut.

Wenn die Nährstoffe besser assimiliert werden, kann der gesamte Stoffwechselmotor besser in Gang kommen. Hormone, Neurotransmitter und Enzyme werden vermehrt gebildet und können die Erzeugung von Energie unterstützen. Hydrochlorsäure-Kapseln können bei Rocky Mountain Minerals (www.rocky-mountain-minerals.eu) oder bei www.urkraftquelle.de in Deutschland bestellt werden. Mit einem Privatrezept lässt sich das Präparat auch über die Rosen Apotheke, Rosenstr. 6, 80331 München, bestellen.

Wie lange sollte man die Kapseln einnehmen? Kann man davon ausgehen, dass der Magen irgendwann in der Lage ist, selbst genug Hydrochlorsäure herzustellen?

Isst man weiterhin viel deftige Nahrung wie Fleisch, glutenhaltige Kohlenhydrate wie Pizza, Nudeln, Brot und Teigwaren sowie verschiedene Milchprodukte, können die Kapseln ein Segen sein, um die von zu viel deftigem Essen verursachte Verschlackung in Schach zu halten.

Stellt man die Ernährung auf die Wildkräuter-Vitalkost um, lässt die glutenhaltigen Kohlenhydrate weg und reduziert auch die Einnahme von Milchprodukten, wird der Magen eine Chance bekommen, mehr Säure aus eigener Kraft zu bilden. Dann wird man weniger auf die Salzsäure-Kapseln angewiesen sein.

Viele Patienten haben berichtet, wie eine Umstellung ihrer Ernährung auf die Wildkräuter-Cocktails und die Vitalkost-Rezepte eine allgemeine Steigerung der Magensäure-Sekretion bewirkte. Nach einem halben Jahr konnten viele dann die Menge der Hydrochlorsäure-Kapseln allmählich verringern und sie nur noch bei Bedarf einnehmen.

Die vielen Bitterstoffe in den Wildkräuter-Cocktails können die Magensekretion besser in Gang bringen. Sie fördern auch die Bildung von Verdauungs- und Enzymsäften aus der Bauchspeicheldrüse und der Leber. Auch die Einnahme von ein bis zwei Esslöffeln bioaktiver Mikromineralien kann hilfreich sein, um die Produktion der Verdauungssäfte und die Bildung der Verdauungsenzyme anzukurbeln.

In Verbindung mit den Salzsäure-Kapseln können ein täglicher Wildkräuter-Cocktail und verschiedene Vitalkost-Gerichte durchaus sinnvoll sein, um die Verdauungsbeschwerden besser in den Griff zu bekommen. Hier kann mein Rezeptbuch „Dr. Switzers Heilkräftige Wildkräuter-Vitalkost-Rezepte“ eine Einstiegshilfe sein, um aus heimischen Wildkräutern leckere Rezepte zu kreieren. Nahrung wird zur Medizin! Das Buch ist über www.urkraftquelle.de erhältlich.

Bevor Sie Ihre Ernährung umstellen oder irgendwelche Nahrungsergänzungsmittel einnehmen, sollten Sie Ihren Arzt oder Heilpraktiker vorher konsultieren.

 

Optimieren Sie Ihr Verdauungsfeuer für bessere Gesundheit!

24. Mai 2006

Foto mi-viri – istockphotos

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